ÖBB Geschäftsbericht 2022

289 Konzernabschluss Stromderivate in Hedge Beziehung 31.12.2021 Nominal- volumen Durchschnittlicher Ausübungspreis Beizulegender Zeitwert Laufzeitende Anzahl Forwards MWh in Mio. EUR in Euro in Mio. EUR Bestand 539 3.273.158 200,7 283,5 davon Laufzeitende 2022 289 1.322.360 74,8 56,6 193,4 davon Laufzeitende 2023 203 1.353.558 84,9 62,7 79,2 davon Laufzeitende 2024 45 570.960 38,8 68,0 11,0 davon Laufzeitende 2025 2 26.280 2,2 82,6 0,1 Grundsätzlich erfolgt im Rahmen der Widmung eines Derivates als Sicherungsinstrument eine prospektive Effektivitätsmessung sowie zu jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung und die Ermittlung einer möglichen Ineffektivität. Die Messung der Ineffektivität erfolgt durch Vergleich der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der designierten Sicherungsinstrumente seit Designation der Sicherungsbeziehung und der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des gesicherten Grundgeschäfts in Bezug auf das gesicherte Risiko. Zur Ermittlung der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des gesicherten Grundgeschäfts in Bezug auf das Risiko der Änderungen des European-Energy-Exchange-Settlement-Preises wird ein hypothetisches Derivat gebildet. Ineffektivitäten können sich daraus ergeben, dass den abgeschlossenen Beschaffungsgeschäften unter Umständen andere Lastprofile zugrunde liegen und sich im Rahmen der Kaskadierung und Profilierung Mengenabweichungen ergeben können, da sich das hypothetische Derivat in diesem Fall nicht ändert. Des Weiteren können Ineffektivitäten auftreten, wenn das Kreditrisiko des Handelspartners stark von jenem der ÖBB-Infrastruktur AG abweicht. Darüber hinaus kann es aufgrund von Verringerungen der Planeinkaufsmenge zu einer kurzfristigen Übersicherung kommen, die sich jedoch im Zeitablauf wieder ausgleicht. Die Marktwertermittlung der Stromeinkaufsforwards zum Bilanzstichtag erfolgt auf Basis von European-Energy-Exchange-Futures-Notierungen, die unter Heranziehen aktueller Zinskurven diskontiert werden. Beträge, welche aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgebucht werden, sind im Materialaufwand erfasst. Das kumulierte sonstige Ergebnis aus den Stromforwards, die als Cashflow Hedge designiert waren, stellt sich wie folgt dar: Stromforwards in Mio. EUR CFH CFH geschlossen OCI gesamt Latente Steuern OCI nach Steuern Stand 31.12.2020 9,8 -1,1 8,8 2,2 6,6 Bahnstrom 310,4 0,0 310,4 77,6 232,8 Betriebsanlagen 19,9 0,0 19,9 5,0 14,9 Betriebsanlagen geschlossen -6,2 6,2 0,0 0,0 0,0 Umbuchung GuV 2021 -50,9 1,0 -49,9 -12,5 -37,4 Stand 31.12.2021 283,0 6,2 289,2 72,3 216,9 Bahnstrom 204,7 0,0 204,7 51,2 153,6 Betriebsanlagen 57,2 0,0 57,2 14,3 42,9 Betriebsanlagen geschlossen -59,5 59,5 0,0 0,0 0,0 Umbuchung GuV 2022 -195,7 -4,9 -200,6 -54,8 -145,8 Stand 31.12.2022 289,7 60,8 350,5 83,0 267,5 Weitere Erläuterungen zu den latenten Steuern finden sich in Erläuterung 13. 29.4.2. Cashflow Hedges – Diesel Der Rohstoff „Diesel” stellt aufgrund der schwankenden Dieselpreise ein finanzielles Risiko für die ÖBB-Produktion Gesellschaft mbH sowie für die Österreichische Postbus AG und somit in weiterer Folge für den ÖBB-Konzern dar, da sich die Preisschwankungen auf den Materialaufwand und auf das Ergebnis der ÖBB-Produktion Gesellschaft mbH sowie der Österreichische Postbus AG und somit auf den ÖBB-Konzern auswirken. Die ÖBB-Produktion Gesellschaft mbH erbringt ihre Leistungen hauptsächlich für ihre ÖBB-konzerninternen Mütter ÖBB-Personenverkehr AG und Rail Cargo Austria AG. Die Österreichische Postbus AG erbringt ihre Leistungen für ÖBB-konzernexterne Kund:innen. Leistungen werden überwiegend im Rahmen von Transportverträgen bzw. Verkehrsdiensteverträgen (VDV) für Verkehrsverbünde über mehrere Jahre hinweg erbracht. Somit ist der ÖBB-Konzern langfristig kontrahiert und muss damit auch die Preisschwankungen beim Diesel in die wirtschaftliche Betrachtung einfließen lassen. Folglich ist es für den ÖBB-Konzern besonders relevant, die Preise im Vorfeld bereits abgesichert bzw. fixiert zu haben. Die Risikomanagementstrategie sieht daher eine Preisabsicherung vor. Ziel der verfolgten Absicherungspolitik ist es, den Materialaufwand zu stabilisieren sowie die

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