railaxed - WINTER 2022
Auf den Spuren der böhmischen Küche Rezepte, die ein Stück Geschichte mit einer Reise durch das kulinarische Tschechien vereinen. Die Häferlguckerin taucht in die böhmische Küche ein und bittet zu Tisch. Liwanzen Lívance Zutaten für 4 Personen Zubereitungszeit: 20 Minuten + 30 Minuten Ruhezeit Für Hobbyköch:innen. Zubereitung: Die Milch erwärmen, Germ in ein Glas bröseln. 1 TL Zucker mit 2 TL Milch und dem Germ glattrühren und an einem warmen Ort zu einem Dampfl gehen lassen. Butter zerlassen. Eidotter, Zucker, Salz, Zitronen- schale, die zerlassene Butter und das Dampfl in einer Rührschüssel gut verrühren. Mehl und warme Milch abwechselnd dazugeben, sodass ein glatter, dickflüssiger Teig entsteht. Eiklar zu Schnee schlagen und unter die Masse heben. Den Teig an einem warmen Ort um das Doppelte aufgehen lassen. In die Vertiefungen einer Spiegeleipfanne etwas (ca. 1 TL) Sonnenblumenöl geben. Teig mit einem Schöpflöffel hineinfließen lassen und von beiden Seiten goldgelb backen. Den Teig in gleicher Weise weiterverarbeiten, bis er aufgebraucht ist. Die fertigen Liwanzen im warmen Backrohr warmhalten. Powidl erwärmen, mit Zimt, Zucker und Rum glattrühren, abschmecken und auf die Liwanzen streichen. Zubereitung: Für den Braten in eine hohe Bratpfanne ca. 2 cm hoch Wasser füllen. Das Bauchfleisch mit der Schwartenseite nach unten für etwa 10 Minuten darin kochen. Danach die Schwarte der Breite nach einschneiden. Die äußerste Schale der Zwiebel entfernen und halbieren. Die Schwarte gut mit den Salzflocken einreiben und mit der Zwiebel und dem Lorbeerblatt bei maximal 110 °C Ober-/Unterhitze ins Backrohr geben. Innerhalb der nächsten fünf Stunden den Braten immer wieder mit dem eigenen Saft übergießen und dann bis auf die Schwarte in Alufolie einwickeln. Nun die Backrohrtemperatur auf 220 °C erhöhen und das Fleisch so lange braten, bis die Schwarte Krustln bildet (dauert ca. 20 Minuten). In dieser Zeit immer wieder auf- gießen, damit der Bratensaft nicht verbrennt. Für die Semmelknödel Semmelwürfel mit Milch beträufeln, sodass die Würfel auf- geweicht werden. Schalotte schälen und in kleine Würfel schneiden. Petersilienblätter abzupfen und hacken. Butter zerlassen und Schalotte darin anschwitzen, Petersilie durchschwenken. Zu den Semmeln geben. Ei hinzufügen, mit Salz und Muskatnuss würzen, miteinander vermischen und gut durchziehen lassen. Mehl einrühren und aus der Masse mit befeuchteten Händen Knödel formen. Ist die Masse zu feucht, noch mehr Mehl einrühren, ist die Masse zu trocken, Milch hinzufügen. Knödel in kochendes Salzwasser einlegen und 20 Minuten leise köcheln lassen. Tipp von der Häferlguckerin: Vor dem Kochen der Knödel ein Probeknödel zubereiten. BRIGITTE HAFNER Foodbloggerin Brigitte Hafner, gebürtige Wienerin und Wahl- Niederösterreicherin, ist Foodbloggerin und leidenschaftliche Hobbyköchin. Ihr Kochblog „Häferlguckerin“ haeferl- guckerin.at ist eine Mischung aus erlesenem Geschmack und Genuss in der Küche – eine Cuvée aus Kulinarik und Ästhetik. 300–400 g glattes Weizenmehl 20 g frischer Germ 0,5 l Milch 3 Eier 50 g Feinkristallzucker 30 g zerlassene Butter ½ Prise Meersalz aus der Mühle 1 TL abgeriebene Schale einer Biozitrone 1 Glas Powidl ½ TL Zimt 1 EL Feinkristallzucker 4 cl Rum Sonnenblumenöl zum Herausbacken Für den Braten: 1 kg Bauchfleisch (mit Schwarte), 3 Knoblauchzehen, 1 Zwiebel, Salzflocken, 1 Lorbeerblatt Für die Knödel: 250 g Semmelwürfel, 1 Schalotte, 1 EL Butter, 1 EL Petersilie, 1 Ei, ca. 250 ml Milch, 1 EL glattes Mehl, Meersalz aus der Mühle, Muskatnuss Weitere Rezepte zum Nachkochen gibt es online unter haeferlguckerin.at Schweinsbraten mit Semmelknödeln Pečené vepřové knedlíky Zutaten für 4 Portionen Zubereitungszeit: 60 Minuten + 5 h Garzeit Für Hobbyköch:innen. Dieses Rezept birgt ein Stück Geschichte in sich, es stammt aus den handschriftlich erfassten Aufzeichnungen meiner Oma. Das Rezept und die Liebe zu den Liwanzen habe ich von ihr geerbt. Hiermit lüfte ich das zuckersüße Küchengeheimnis des böhmischen Süßspeisenklassikers. 32 33 railaxed Winter 2022 Fotos: Brigitte Hafner, © Illustration: Blagovesta Bakardjieva, carolineseidler.com Quelle: falstaff.at Nachgekocht
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