ÖBB Geschäftsbericht 2022
140 Konzernlagebericht Abfall 306-1, 306-2 Als Teil der Strukturierung rund um die Kreislaufwirtschaft wird auch Abfall eine der Stoßrichtungen sein, um vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen. Dazu wird die Entwicklung eines Rohstoffmanagements in der ÖBB vorangetrieben. Über 99% der anfallenden Abfallmenge des ÖBB-Konzerns entfallen auf die ÖBB-Infrastruktur AG als Bauherr großer Bauvorhaben im Zuge von Investitionen (Erneuerung / Neubau / Ausbau), aber auch bei der Instandhaltung (Inspektion / Wartung / Entstörung / Instandsetzung). Im Jahr 2022 wurde mit rd. 6,74 Mio. t um 18% mehr Abfall erzeugt als im Jahr 2021 (Vj: rd. 5,51 Mio. t). Mit rd. 6,72 Mio. t macht der nicht gefährliche Abfall (gefährlicher Abfall: 0,03 Mio. t) den größten Teil der Gesamtabfallmenge des ÖBB-Konzerns aus. Rd. 98% der nicht gefährlichen Abfallmengen entfallen dabei auf Abfälle aus Bautätigkeiten, diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 22% gesteigert und liegen aktuell bei rd. 6,59 Mio. t (Vj: rd. 5,38 Mio. t). Die Menge an deponiertem Material hat mit den intensiven Bautätigkeiten im Bereich Infrastruktur zu tun. Rd. 53% der Bauabfälle werden einer Beseitigung zugeführt, wobei im Jahr 2022 74% auf betriebsfremde Deponien verbracht wurden. Rd. 99% davon betreffen Aushubmaterial, das im Zuge der Bautätigkeiten der Schieneninfrastruktur anfällt. Die Menge der gefährlichen Abfälle im ÖBB-Konzern verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von rund 12%. Ein Teil der Entsorgung der baulichen und betrieblichen Abfälle des ÖBB-Konzerns wird durch die Rail Cargo Logistics – Environmental Services GmbH (RCL-ES) als „haus-interner“ Abfallsammler abgewickelt. Die anfallenden Abfälle werden, über die der RCL-ES für den gesamten ÖBB-Konzern geschlossene Verträge / Vereinbarungen, ausschließlich an befugte Abfallsammler oder -behandler übergeben. Bei zentral verwalteten Objekten erfolgt die umweltgerechte Verwertung oder Beseitigung für kommunale Abfälle überwiegend durch die ÖBB-Immobilienmanagement GmbH (z. B. Bahnhöfe, Haltestellen oder Bürostandorte). Für den überwiegenden Teil an baulichen Abfällen aus großen Infrastrukturvorhaben der ÖBB-Infrastruktur AG erfolgt die Entsorgung über gesonderte Bauverträge (Einzelverträge). Die Datenerhebung wird über diverse interne Prozesse und Systeme (ÖBB-Infrastruktur AG: Verfahrens- und Arbeitsanweisungen, Umweltinformationssystem; RCL-ES: Abfallwirtschaftsplattform, Abfallbilanz bzw. sonstige Elektronische Datenmanagement (EDM)-Meldungen, Meldungen nach dem Altlastensanierungsgesetz (ALSAG) etc.) getrennt für jedes Kalenderjahr abgewickelt. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei den betriebseigenen Deponien der ÖBB-Infrastruktur AG zu. Diese sind wesentliche Bestandteile von Infrastrukturvorhaben (u. a. Semmering-Basistunnel oder Errichtung der Koralmbahn) im öffentlichen Interesse (EB / UVP-Verfahren). In diesen Deponien werden bauliche Abfälle, wie z. B. Erdaushub, Tunnelausbruch, etc. einer Beseitigung unter Berücksichtigung der bestmöglichen Reduktion von Transportwegen und damit auch Emissionen zugeführt. | LB81
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