ÖBB Geschäftsbericht 2022
148 Konzernlagebericht Wichtige Kennzahlen auf einen Blick 2021 2022 Assetinnovationen Aktuell laufende Forschungsprojekte (Anzahl) 112 64 *) Projektvolumen ÖBB (Mio. EUR) **) 25,0 29,4 *) Gesamtprojektvolumen (Mio. EUR) ***) - 106,0 *) Projektpartner aus Forschung (Anzahl) - 32 *) Projektpartner aus Industrie (Anzahl) - 38 *) Projektpartner KMU's (Anzahl) - 68 *) Serviceinnovationen Über interne Plattformen eingereichte Ideen (Anzahl) 1.445 1.410 *) Für eine verbesserte Übersicht über die FTI-Tätigkeiten des ÖBB-Konzerns wurde Ende 2022 ein FT-I Tool geschaffen, welches einen Überblick über die FTI-Projekte des ÖBB-Konzerns schafft. Aufgrund der Neuartigkeit des Tools kann es vereinzelt noch zu Datenungenauigkeiten kommen. **) Projektvolumen ÖBB umfasst die gesamten ÖBB-Aufwände inkl. Förderungen. ***) Gesamtprojektvolumen umfasst die gesamten Aufwände inkl. Förderungen aller Projektpartner; exkl. ÖBB-Beteiligung ER JU. Assetinnovationen Highlights 2022 und Ausblick 2023 Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen des Europe’s Rail Joint Undertakings (ER JU). Das Programm, wurde 2021 von 25 Partnern von der Europäischen Union gemeinsam mit Bahnen, Industrie und F&E-Einrichtungen gegründet. Es ist eine institutionalisierte Partnerschaft im neuen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ und verfolgt einen ergebnisorientierten und systemischen Innovationsfokus für den Bahnsektor in Europa. Das Programm läuft über insgesamt acht Jahre und verfügt über ein Gesamtbudget von rd. 1,2 Mrd. EUR. Der ÖBB-Konzern hat sich zu einer Teilnahme als Gründungsmitglied an Europe´s Rail Joint Undertaking entschlossen, da dies die Chance bietet technologische Schwerpunktsetzungen des Systems Bahn in Europa, mitzugestalten und somit einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Systems Bahn zu leisten. Die Initiative soll zu einer Steigerung von Produktivität, Kapazität und Qualität führen. Da sehr viele Verkehre grenzüberschreitend laufen ist die gemeinsame Weiterentwicklung des europäischen Bahnsystems zusammen mit den europäischen Partnern erforderlich. Hauptziel der Teilnahme an den Projekten des ER JU ist es, in wesentlichen Bereichen des Systems Bahn umsetzungsnahe F&E-Projekte zu realisieren, die einen signifikanten Beitrag zur Automatisierung und Digitalisierung liefern. Auf nationaler Ebene hat die abschließende Projektphase des Projektes Towards Automated Railway Operations (TARO) begonnen. Hauptziel des Projektes TARO ist es, in verschiedenen Bereichen des Systems Bahn F&E-Projekte zu realisieren, die einen wesentlichen Beitrag zur Automatisierung und Digitalisierung des Systems Bahn leisten. In insgesamt drei Themenfelder werden bis zum Projektende 2023 konkrete Ergebnisse in den Bereichen Digital Twin Fahrzeug, Digital Twin Infrastruktur, Tests der Digitalen Automatischen Kupplung, optimierter Verschub und optimierte Leerwagendisposition sowie Regionalbahn erwartet. Ziel ist es, dass die Ergebnisse sukzessive in den Betrieb integriert werden sowie teilweise im ER JU weiterentwickelt werden. Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) – Die Revolution im Schienengüterverkehr Im Rahmen von Europe's Rail Joint Undertaking wird seit Mitte 2022 die DAK-Technologie sowie zugehörige DAK- Applikationen im Projekt TRANS4M-R weiterentwickelt. Ziel ist es bis 2025 durch großvolumige Demonstratoren die Zuverlässigkeit und Performance der Technologie, die positive Wirkung auf die Betriebsprozesse sowie die Rahmenbedingungen der Wirtschaftlichkeit nachzuweisen und damit die Grundlage für den Start der Umrüstung in Europa zu schaffen. Weitere Schwerpunkte des Projektes TRANS4M-R sind ist die Automatisierung des Verschubs sowie „seamless freight“. Im Bereich „seamless freight“ soll ein wesentlicher Beitrag Steigerung der Zuverlässigkeit des transeuropäischen Schienengüterverkehrs – dazu gehören unter anderem die Standardisierung von Zuglaufcheckpoints sowie die Optimierung des Betriebs von Verschubbahnhöfen – geleistet werden. Insgesamt sind an dem Projekt, welches über ein Volumen von rd. 100,0 Mio. EUR verfügt und bis 2026 läuft mehr als 71 europäische Partner beteiligt. Das Projekt TRANS4M-R baut u. a. auf den Ergebnissen des Projektes DAC4EU, welches noch bis 2024 läuft. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes DAC4EU (gefördert vom deutschen Ministerium für Bundesministerium für Digitales und Verkehr), an welchem unter anderem die Güterbahnen DB Cargo, SBB-Cargo sowie Rail Cargo Austria sowie Wagenhalter teilnehmen wurde der Einsatz der DAK anhand eines Demonstratorzugs in Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Polen, Schweiz und Tschechien getestet. Bei den Tests in Österreich lag der Schwerpunkt auf den Einsatz unter realen winterlichen Bedingungen sowie die topografischen Herausforderungen im alpinen Raum. Da für eine erfolgreiche Implementierung der DAK im europäischen Schienengüterverkehr eine offene und effiziente Zusammenarbeit notwendig ist, werden die Projekte TRANS4M-R und DAC4EU sowie andere DAK-Initiativen unter dem Dach des European DAC Delivery Programme (EDDP) zusammengefasst. Das EDDP legt aktuell den Fokus auf den Migrations- / Deployment-Plan und bildet somit die offene Plattform, um eine erfolgreiche DAK-Migration zu ermöglichen. | LB89
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