ÖBB Geschäftsbericht 2022

169 Konzernlagebericht Wichtige Kennzahlen auf einen Blick 2021 *) 2022 Öffentlicher Sicherheitsindex „ÖSX“ 121,9 130,9 Übergriffe / Tätlichkeiten gegen Zugbegleiter:innen / Service- und Kontrollteam-Mitarbeiter:innen / sowie ÖBB-Operative Services Mitarbeiter:innen 347 348 ohne Verletzung 264 273 mit Verletzung 83 75 Diebstähle an Kund:innen / Reisenden 1.343 2.264 Sachbeschädigungen ÖBB 2.852 3.748 *) Durch Nachmeldung im laufenden Jahr können die Kennzahlen zum Vorjahr abweichen. Hinweis: Sachbeschädigungen anstatt Buntmetalldiebstähle, da diese bereits auf einem vernachlässigbaren Wert sind. Im Bereich der Sachbeschädigungen (Graffiti und Vandalismus) war im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 30% zu verzeichnen. Grund dafür ist, dass die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen und die Meldequalität deutlich ausgebaut und verbessert wurde. Durch die Sachbeschädigungen und die daraus folgenden „Stehzeiten“ der Fahrzeuge werden hohe finanzielle Verluste verursacht. Aus diesem Grund, steht die Bekämpfung der Sachbeschädigungen nach wie vor im Fokus. Meldung, Aufarbeitung und Anzeige der Vorkommnisse sollen möglichst zeitnah passieren. Dadurch werden die Reaktionszeiten verkürzt. Neben dem Einsatz von Überwachungstechniken und gemeinsamen Schwerpunktaktionen mit der Polizei, werden weitere Maßnahmen laufend evaluiert und forciert. Im Jahr 2022 konnten in diesem Bereich Erfolge durch die entsprechenden Ausforschungen erzielt werden. Im Bereich der Diebstähle an Reisenden in Zügen und auf Bahnhöfen ist eine steigende Tendenz erkennbar. Dies ist unter anderem auf die gestiegenen Fahrgäst:innenzahlen zurückzuführen, aber auch auf die Tatsache, dass die Exekutive im Rahmen von Anzeigen und Videoauswertungen Diebstähle direkt an die ÖBB meldet und somit in die Gesamtstatistik einfließen. Diese zusätzliche Meldequelle und das Wissen um die Diebstähle ermöglicht es der Polizei, in enger Zusammenarbeit mit der öffentlichen Sicherheit der ÖBB, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Auf ausgewählten Bahnhöfen und Zügen wurden durch die Polizei spezifische Sonderstreifen und Schwerpunkaktionen durchgeführt. Ebenso wurde anlassbezogen der Einsatz von Sicherheitspersonal in Zügen und auf Bahnhöfen verstärkt. Videoüberwachungsanlagen auf Bahnhöfen und in Zügen sind ebenso ein wichtiger Bestandteil zur Bekämpfung dieses Deliktsfeldes. Informationssicherheit Um das übergeordnete Ziel im Bereich Informationssicherheit zu erreichen, wird von der Konzern-Informationssicherheit an den Schutzzielen der Vertraulichkeit (Schutz vor dem Zugriff durch Unbefugte), der Integrität (Schutz vor unerlaubter Veränderung) und der Verfügbarkeit (Zugriff bei Bedarf und Schutz vor Verlust) gearbeitet. Eine der Kernaufgaben ist die Definition der Informationssicherheits-Strategie und das Etablieren von Richtlinien über den gesamten Konzern. So sollen die Rahmenbedingungen für ein konzernweit einheitliches Vorgehen im Bereich der Informationssicherheit geschaffen werden. Im Zuge des Target Operating Models (TOM) der Informationssicherheit findet ein sukzessives Onboarding von Schlüsselressourcen statt. Wichtige Kennzahlen auf einen Blick *) 2021 2022 Anzahl Spam E-Mails (Mio.) 122,9 87,5 Anzahl von Virusattacken 4.526 8.189 *) Vorfälle in Österreich und internationalen Tochtergesellschaften. Ausblick 2023 Im Bereich der betrieblichen Sicherheit soll, um die Signalüberfahrungen weiter zu reduzieren, die Warn-App weiterentwickelt werden. Gleichzeitig soll noch intensiver an der Reduktion von Vorfällen im Verschubbereich gearbeitet werden ebenso bei den Vorläuferereignissen, die Zugunfälle begünstigen. Neben einem konsequenten Ausbau von Technologie sowie einer wirkungsvollen Weiterentwicklung von Prozessen und Verfahren steht die Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter:innen im ÖBB-Konzern im Fokus. Dafür wird im Jahr 2023 das Thema „Aufmerksam sein“, als Teil des Unternehmenswertes „Sicherheit leben“ verstärkt in die Sicherheitskampagne aufgenommen. Auch sollen Gefährdungspotentiale rechtzeitig erkannt und Unfälle proaktiv vermieden werden. Dafür wird ab 2023 das Thema „Beinaheunfälle erfassen und analysieren“ konzernweit forciert. Auch die Verbesserung der Lage rund um die Übergriffe auf Mitarbeiter:innen soll im Fokus der Maßnahmensetzung stehen. In der Informationssicherheit wird eine neue angepasste konzernweite Informationssicherheits-Strategie erarbeitet. Darüber hinaus werden Projekte fortgesetzt, die den Reifegrad der Informationssicherheit erhöhen. Durch das konzernweit vereinbarte neue „Target Operating Model“ werden weitere zusätzliche Mitarbeiter:innen intern aufgenommen sowie die internen Ressourcen durch externes Know-how verstärkt unterstützt. GRI 403-4, 403-2 LB110 |

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