ÖBB Geschäftsbericht 2022
179 Konzernlagebericht Ausblick Compliance 2023 Im Jahr 2023 soll eine englischsprachige Version des neugestalteten E-Learnings in den Auslandsgesellschaften ausgerollt werden. Damit wird das Bewusstsein der Mitarbeiter:innen des ÖBB-Konzerns für Compliance-Risiken, welche in konkreten Situationen im Arbeitsalltag auftreten können, geschärft. Das sich stetig verdichtende regulatorische Umfeld betont die zunehmende Relevanz eines ausgeprägten Compliance-Bewusstseins. Menschenrechte Der ÖBB-Konzern handelt gemäß den gesetzlichen Vorschriften in Österreich, in Europa sowie an allen Unternehmensstandorten außerhalb Europas. Es gelten die verfassungsrechtlich gewährten Grundrechte, insbesondere der Gleichheitsgrundsatz nach dem Bundes-Verfassungsgesetz, sowie die europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK). Über die Einhaltung dieser Rechte wachen unabhängige Gerichte. Als Mitglied der Wirtschaftskammer bekennt sich der ÖBB-Konzern auch zu deren Grundsätzen „Menschenrechte, Umweltstandards, Sozialstandards“ und ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Darüber hinaus gibt es im Personalbereich weitere konkrete Vorgaben und Maßnahmen hinsichtlich Chancengleichheit, Vielfalt und Inklusion (siehe Kapitel G.11.). Die Tochtergesellschaft der ÖBB-Infrastruktur AG, die ÖBB-Operative Services GmbH & Co KG ist als interner Dienstleister vor allem für die Sauberkeit und Sicherheit an den Bahnhöfen verantwortlich. Dabei ist es von besonderer Bedeutung alle Menschen, mit denen als Unternehmen interagiert wird – also sowohl Mitarbeiter:innen als auch Kund:innen mit Würde und Respekt zu behandeln. Die Wahrung der Menschenrechte ist die Basis dafür. Alle Mitarbeiter:innen der ÖBB-Operative Services GmbH & Co KG werden grundsätzlich darauf geschult, sich aus gefährlichen Situationen zurückzuziehen und Deeskalation als wichtigste Handlungsprämisse anzusehen. Auch die internen Arbeitsanweisungen und die intern entwickelten Verhaltensstandards bilden diese Vorgangsweise ab. Die Rail Cargo Group beschäftigt international rd. 5.900 Mitarbeiter:innen in 15 Ländern. Die Vorstände der Rail Cargo Group sowie die jeweiligen Geschäftsführer:innen haben im Jahr 2019 die „Children´s Rights, Human Rights and Forced Labour Policy“ unterschrieben. Dementsprechend soll die im Jahr 2019 eingeführte Menschenrechtspolitik die Menschenrechte aller Mitarbeiter:innen an allen Standorten sicherstellen und menschenrechtswidrige Arbeitspraktiken ausschließen. Dies beinhaltet vier Schwerpunkte: – Die Mitarbeiter:innen haben das Recht, ohne Zwang den Beschäftigungsbedingungen zuzustimmen, und sie können ihr Arbeitsverhältnis mit angemessener Kündigungsfrist jederzeit freiwillig beenden. – Kinderarbeit, Menschenhandel sowie Zwangsarbeit wird in den Aktivitäten der Rail Cargo Group in keiner Weise betrieben, unterstützt noch toleriert. – Der unfreiwillige Dienst eines Beschäftigten, die Ausbeutung von Kindern sowie deren Einsatz für gefährliche Arbeiten, körperliche Bestrafung oder Missbrauch werden nicht geduldet. – Mitarbeiter:innen sind in ihrer Position ausnahmslos legal beschäftigt. Es wird sichergestellt, dass die örtlichen Gesetze für die Beschäftigung, das Studium, ein Praktikum oder eine Lehrstelle eingehalten werden. Zur Weiterentwicklung der Politik und Umsetzung in Maßnahmen wurde im Jahr 2020 in der Rail Cargo Group eine Risikoanalyse für Menschenrechtsverletzungen durchgeführt. Dort wo Schwerpunkte identifiziert wurden, wurden auch Maßnahmen definiert. Eine der Maßnahmen, Sensibilisierung und Training zum Thema „Menschenrechte innerhalb des Unternehmens“, wurde 2021 ausgerollt und wird in den nächsten Jahren weiterverfolgt. GRI 2-23 Menschenrechte in der Lieferkette Zusätzlich zu den bestehenden AGBs wurde 2021 im Zuge eines Projekts des Strategischen Konzerneinkaufs ein Verhaltenskodex für Lieferant:innen implementiert. Aufgrund dieser Verpflichtung werden seit 2022 100% der Neuverträge mit Lieferant:innen unter Einhaltung ethischer Grundsätze und allgemeiner Prinzipien über die ÖBB Einkaufsplattform abgeschlossen. Dazu zählen unter anderem die Vermeidung von Korruption und wettbewerbswidrigem Verhalten, die Wahrung der Menschenrechte und die Förderung von Diversität und Gleichbehandlung wie auch das Verbot von Zwangsarbeit. Zusätzlich werden im Rahmen der unabhängigen CSR-Bewertung von unseren strategischen Lieferanten Nachweise eingeholt und Informationen zur Verbesserung des Managementansatzes geteilt. LB120 |
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