ÖBB Geschäftsbericht 2022

21 #RichtungZukunft von Budapest, Zagreb und Rijeka. Die stark genutzte EuroNight-Verbindung Wien – Graz – Split wird 2023 von Mai bis Oktober dreimal pro Woche zwischen der Donaumetropole und der kroatischen Adriaküste angeboten. Bereits seit Mitte Juni 2022 verkehrt der Nightjet, der bis- her Wien und Berlin miteinander verband, schon ab Graz. Dieser Zug führt auch eine EuroNight-Wagen- gruppe nach Warschau mit. Die steirische Landeshauptstadt verfügt damit über zwei neue Nachtzugdestinationen. Dichteres Netz im Nah- und Fernverkehr Im Tagverkehr erweiterten die ÖBB ihr Angebot insbesonde- re für Urlauber:innen und Ausflügler. Zwischen dem Salzkammergut und Wien bieten die ÖBB tägliche Intercity-Ver- bindungen. An den Wochenenden führt eine neue direkte Verbindung von Wien über das Gesäuse nach Schladming und weiter bis nach Bischofshofen. Werktags einmal und am Wochenende zweimal täglich steht den Reisenden eine neue Verbindung zwischen dem Wiener Franz- Josefs-Bahnhof und Prag zur Verfügung, die über das Waldviertel und Südböh- men führt. Mit dem Fahrplan 2022/2023 wurden zudem neue Früh- und Spätver- bindungen für einige Landeshauptstädte an den Wochenenden – zum Beispiel für entspannte Städtetrips – in das Angebot aufgenommen. Aber nicht nur Urlauber:innen und Ausflügler:in- nen profitieren vom erweiterten Angebot: Auf der West- und Südbahnstrecke sind nun einige Landeshauptstäd- te noch besser untereinander und mit Wien verbunden. Pendler:innen profitieren von den vielen Taktverdichtungen und neuen Linien im Nah- und Regionalverkehr zu den Tages- rändern. Allein dort bietet der neue ÖBB Fahrplan zusätzliche 1,3 Millionen An- gebotskilometer. Den vielen neuen Ver- bindungen, die den Reisenden zahlreiche Vorteile bringen, steht eine moderate Preiserhöhung gegenüber: Durchschnitt- lich stiegen die Preise für Tickets in der 2. Klasse um 3,9 Prozent. Zum Ver- gleich: Laut Statistik Austria betrugt die Inflationsrate für das abgelaufene Jahr 8,6 Prozent – also mehr als das Doppel- te. Fernreisende fahren seit Januar 2023 günstiger: Die Mehrwertsteuer auf inter- nationale Tickets fällt für den österreichi- schen Streckenteil weg. Investitionen in die Flotte Um das Bahnfahren noch attraktiver zu machen und den Boom insbesondere im Fernverkehr zu bewältigen, investieren die ÖBB in den nächsten Jahren eine historisch hohe Summe in ihre Flotte: Bis zum Jahr 2027 wird das Unterneh- men mehr als 4,7 Milliarden Euro für moderne Züge ausgeben. 2,8 Milliarden Euro davon fließen in den Nahverkehr, 1,3 Milliarden Euro in den Fernverkehr und 600 Millionen in Fahrzeugumbau- ten. Im Fernverkehr wollen die ÖBB ihre Kapazität bis zum Jahr 2030 um 30 Pro- zent erhöhen. Die Modernisierung der Flotte bildet einen der Schwerpunkte des Investitionsvorhabens. Im Rahmen des Nightjet-Upgrade- Programms haben die ÖBB 2022 weitere Wagen aus ihrem Bestand zu modernen Multifunktionsliegewagen für die ÖBB Nightjets umgebaut. Derzeit lassen die ÖBB 33 neue Nightjets produzieren. Diese Garnituren bieten im Hinblick auf Komfort und Design ein gänzlich neues Niveau. Ein Highlight sind die neuen Mini-Cabins im Liegewagen, die für Einzelreisende konzi- piert sind und deutlich mehr Privatsphäre bieten. Die ersten Nightjet-Garnituren Ostregion haben die ÖBB insgesamt 41 neue Cityjet-Doppelstock-Garnituren bestellt Verkaufsschlager Klimaticket Ein Ticket für ganz Österreich Das Klimaticket hat für viele in Österreich die Reisegewohnheiten von Grund auf ge- ändert. Für einen jährlichen Pauschal- preis können alle Öffi-Angebote und somit das gesamte Netz der ÖBB österreich- weit genutzt werden. Seit dem Verkaufsstart des Tickets am 26. Oktober 2021 wurde das Klimati- cket Österreich mehr als 200.000-mal verkauft. Die hohen Absatzzahlen haben sowohl Expert:innen als auch Ver- kehrsunternehmen überrascht . Bei der Einführung des Angebots wurde von rund 110.000 verkauften Tickets ausgegangen. Carsharing für erste und letzte Meile Mit dem ÖBB Carsharing- Service Rail&Drive können Reisende den Komfort einer Zugfahrt mit der Flexibilität eines Autos verbinden. Die mittlerweile mehr als 30.000 registrierten Kund:innen können 534 Fahrzeuge an 42 Standorten in 35 Städten nutzen.

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