ÖBB Geschäftsbericht 2022

257 Konzernabschluss Latente Steueransprüche und Steuerschulden Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden zum 31.12.2022 und 31.12.2021 sind das Ergebnis folgender temporärer Bewertungsunterschiede zwischen den Buchwerten in den IFRS-Jahresabschlüssen und den relevanten Steuerbemessungsgrundlagen, insoweit jene nicht den steuerbefreiten Anteil gemäß § 50 (2) Bundesbahngesetz betreffen: Die latenten Steuern entfallen auf folgende wesentliche latente Steuer- latente Steuer- Bilanzposten, Verlustvorträge und Steuergutschriften ansprüche schulden ansprüche schulden in Mio. EUR 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2021 Langfristige Vermögenswerte Sachanlagen 18,6 -113,9 22,6 -87,3 Immaterielle Vermögenswerte 1,5 -3,9 0,0 -4,8 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 4,6 -5,6 5,1 -6,0 Finanzielle Vermögenswerte 12,8 -158,0 12,2 -154,2 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 0,0 0,0 0,0 -1,0 37,5 -281,4 39,9 -253,3 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 5,8 -0,6 7,6 -0,5 Forderungen Lieferungen und Leistungen 2,5 -0,6 2,2 -0,6 Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 0,1 0,0 1,1 -0,4 Finanzielle Vermögenswerte 0,2 -4,4 0,0 -4,6 8,6 -5,6 10,9 -6,1 Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten 98,1 -1,2 83,8 -3,3 Rückstellungen 13,1 -4,4 19,5 -1,6 111,2 -5,6 103,3 -4,9 Kurzfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten 65,8 -1,0 129,9 -72,8 Rückstellungen 13,5 -17,8 26,0 -9,0 Verbindlichkeiten Lieferungen und Leistungen 2,3 -4,1 1,5 -3,2 Sonstige Verbindlichkeiten 4,1 0,0 3,8 0,0 85,7 -22,9 161,2 -85,0 Steuerliche Verlustvorträge 269,7 0,0 238,6 0,0 Latente Steueransprüche bzw. latente Steuerschulden 512,7 -315,5 553,9 -349,2 Saldierung -310,5 310,5 -343,0 343,0 Saldierte latente Steueransprüche bzw. latente Steuerschulden 202,2 -5,0 210,9 -6,2 Betreffend steuerlich noch nicht als Betriebsausgaben geltend gemachter Siebentelabschreibungen auf Beteiligungen gemäß § 12 (3) Körperschaftsteuergesetz bestanden zum 31.12.2022 offene Siebentel in Höhe von rd. 49,4 Mio. EUR (Vj: rd. 13,3 Mio. EUR). Diesbezüglich wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit latenter Steueransprüche trifft der Vorstand eine Einschätzung hinsichtlich der voraussichtlichen Nutzung innerhalb des steuerlichen Planungszeitraums von fünf Jahren. Die Nutzbarkeit von latenten Steueransprüchen setzt ausreichend steuerpflichtiges Einkommen in jenen Perioden voraus, in denen die temporären Unterschiede und Verlustvorträge verwendet werden können. Der Vorstand zieht die geplante Auflösung von latenten Steueransprüchen und das geplante steuerpflichtige Einkommen für diese Beurteilung heran. Die temporären Unterschiede in den Positionen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte resultieren im Wesentlichen aus dem unterschiedlichen Abschreibungsbeginn (pro rata temporis nach IFRS im Vergleich zur Halbjahresregel nach Steuerrecht) sowie aus abweichenden steuerlichen Anschaffungskosten. Die temporären Unterschiede aus den finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten entstehen im Wesentlichen aufgrund der unterschiedlichen Bewertung der Derivate nach IFRS (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert) und Steuerrecht (Drohverlustrückstellung). Für die österreichische körperschaftssteuerliche Gruppe ergibt sich zum 31.12.2022 ein Überhang passiver latenter Steuern aus temporären Differenzen in Höhe von rd. -68,1 Mio. EUR (Vj: rd. -30,5 Mio. EUR), die im Wesentlichen auf Bewertungsunterschiede der ÖBB-Infrastruktur AG zurückzuführen sind. Darüber hinaus stammen aktive latente Steuern in Höhe von rd. 4,7 Mio. EUR (Vj: rd. 2,8 Mio. EUR) sowie passive latente Steuern in Höhe von rd. -5,0 Mio. EUR (Vj: rd. -6,2 Mio. EUR) aus ausländischen Tochterunternehmen. Die latenten Steuern resultieren aus aktiven oder passiven Überhängen nach vorgenommenen Saldierungen auf Gesellschaftsebene. Aufgrund des Passivüberhangs sowie der Planungsrechnung konnten zudem aktive latente Steuern aus Verlustvorträgen in der Höhe von rd. 269,7 Mio. EUR (Vj: rd. 238,6 Mio. EUR) gebildet werden. Davon stammen rd. 156,1 Mio. EUR (Vj: rd. 138,9 Mio. EUR) von der ÖBB-Infrastruktur AG und rd. 112,6 Mio. EUR (Vj: rd. 99,6 Mio. EUR) von der ÖBB-Personenverkehr AG.

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