ÖBB Geschäftsbericht 2023
9 Vorstand & Aufsichtsrat Mag. a Andrea Reithmayer Vorsitzende des Aufsichtsrats der ÖBB-Holding AG im Güterverkehr einer transnationalen Anstrengung, um die ungleichen Bedingungen zwischen Straße und Schiene auszugleichen. Hier haben die eklatant unterschiedlich gestiegenen Energie- und Treibstoffkosten fast schon zu einem „unlauteren Wettbewerb“ zuungunsten der Bahn geführt. Jedenfalls kann es weder im Interesse der EU liegen noch steht es im Einklang mit den gesetzten Klimazielen, die Schiene hier weiter ins Hintertreffen zu setzen. Positive Signale und Zuversicht für 2024 2024 wird bestimmt kein einfaches Jahr, auch wenn es positive Signale gibt. Einer ersten Entspannung durch die absehbare Einlieferung von Wagenmaterial im Frühjahr stehen weiterhin der zu deckende Personalbedarf und die Herausforderungen gegenüber, die mit dem Ausbau der Infrastruktur einhergehen. So erfreulich der Rekord an den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ist, mit denen die Kapazitäten auf der Schiene bis 2040 zu verdoppeln sind, werden die damit verbundenen Bautätigkeiten weiter im Spannungsfeld bleiben. Hier gilt es, die Balance zu finden zwischen dem Anspruch, ein Infrastrukturvorhaben so rasch und damit auch so kosteneffizient wie möglich umzusetzen, und dem Wunsch, Menschen und Waren pünktlich und zuverlässig, das heißt ohne längere baustellenbedingte Beeinträchtigungen an ihr Ziel zu bringen. Denn klar ist, dass Menschen, die vom Auto auf die Bahn umsteigen sollen, nur dann zu überzeugen sind, wenn ihre Anforderungen nach Komfort, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit besser als beim Individualverkehr erfüllt werden. Dies ist nicht nur das Interesse der ÖBB als Mobilitätsdienstleister, sondern es ist auch eine Verantwortung für den Klimaschutz, der schon lange, aber heute wichtiger denn je zum Selbstverständnis der ÖBB gehört. In diesem Sinne danke ich allen Mitarbeiter:innen und dem Vorstand trotz widriger Umstände für ihre Leistungen im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2023. Ich vertraue darauf, dass die ÖBB die anstehenden Aufgabenstellungen meistern und bald zur gewohnten Qualität zurückfinden werden. »Trotz externer Faktoren, die zu dieser für die ÖBB nicht zufriedenstellenden Situation geführt haben, gibt es durchaus ›Hausaufgaben‹, deren Lösung die ÖBB zumindest zum Teil selbst in der Hand haben.«
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