ÖBB Geschäftsbericht 2022
#RichtungZukunft 16 1970 bis 1995. Wachstum und Modernisierung Die Bahn erlebt in dieser Zeit einen großen Modernisierungs- sprung. Das Tempo steigt, die Reisenden erwartet mehr Komfort und auch im Güterverkehr ändern sich die Erforder- nisse der verladenden Industrie. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, startete in den 1970er-Jahren sowohl im Reisezug- als auch im Güterverkehr ein großes Waggoner- neuerungsprogramm. Ebenso konnten durch den erstmaligen Einsatz von Thyristorlokomotiven (Loks mit höhrerer Motor- leistung und besserer Kraftübertragung) die Anhängelasten der Züge erhöht werden. Zusätzlich wurde verstärkt in die Sicher- heit des immer dichter werdenden Bahnverkehrs investiert. So werden Schritt für Schritt niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen sowie personalintensive Schrankenanlagen durch Unter- oder Überführungen ersetzt. Im Betrieb wird der Wagenumlauf durch den Bau von drei Zentralverschiebebahnhöfen in Wien, Villach und Wolfurt erheblich beschleunigt. Auch der stark angewachsene internationale Container- verkehr erforderte den Bau von leistungsstarken Terminals und Kränen. Im Personenverkehr ist die Einführung des neuen Austrotakts – NAT 91 – für seine Zeit revolutionär. Getaktete Abfahrtszeiten und Intervalle bringen für die Reisenden einen einfach handhabbaren Fahrplan sowie kurze Umsteigzeiten. Hinzu kam ein Bauprogramm für die neue Bahn. Es umfasste erste Streckenausbauten mit Begradigungen und Tunnelführun- gen, die auf der Westbahnstrecke und im Inntal zu erheblichen Fahrzeitverkürzungen führte. 1995 bis 2010. Die Neuorganisation 1995 trat Österreich der EU bei. In der Folge musste die Orga- nisation der Österreichischen Bundesbahnen an die geänder- ten gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden. Sie machten eine Trennung in Infrastruktur- und Absatzbereiche mit eigener Firmenstruktur und Bilanzierung notwendig. Es erfolgte eine Umgründung mit drei AGs: ÖBB-Infrastruktur AG, ÖBB-Personenverkehr AG sowie Rail Cargo Österreich AG. Eigentümer der drei Aktiengesellschaften ist die ÖBB-Holding AG. Sie übernimmt auch die oberste strategische Führung und Gesamtsteuerung des ÖBB-Konzerns. Die Holding selbst steht im 100-prozentigen Eigentum der Republik Österreich. Durch das 3. und 4. Eisenbahnpaket der EU ergibt sich, dass auch private Eisenbahnverkehrsunternehmen Zugang zum österrei- chischen Bahnmarkt bekommen müssen. DER STÄDTESCHNELLZUG. Die 1042, die berühmte Universallok der Sechzigerjahre zieht die Schlierenwagen – die Komfortrevolution ihrer Zeit Der neue Austrotakt – NAT 91 – getaktete Abfahrtszeiten und Intervalle bringen für die Reisenden einen einfach handhabbaren Fahrplan sowie kurze Umsteigzeiten.
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